Was bedeutet eigentlich Viskosität?

Die Viskosität ist ein Maß für die Zähflüssigkeit eines Mediums. Je größer die Viskosität, desto dickflüssiger ist das Medium; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger ist es. Der Begriff Viskosität geht auf den typisch zähflüssigen Saft der Beeren in der Pflanzengattung Misteln (Viscum) zurück. Aus diesen Misteln wurde der Vogelleim gewonnen, „viskos“ bedeutet also grob „zäh wie Vogelleim“.

Maßeinheit: Pa.s oder mPa.s

BOCHEM bietet 2 verschiedenen Rührwerke an, die Medien mit geringer bis hoher Viskosität rühren:
RS 9000 und RS 9001,
sowie 12 verschiedene Rührköpfe mit unterschiedlichen Durchmessern, Schaftlängen von 300-800 mm und 3 verschiedenen Schaftdurchmessern von 7, 8 und 10 mm.
Unsere Rührköpfe sind verschraubt, so sind Sie flexibel und können Ihre Ausstattung beliebig kombinieren!

Hier gehts zu unseren Rührern:

http://www.bochem.de/bochem/Produkte-p35-R%C3%BChrwerke+%26+R%C3%BChrwellen.html

Typische Viskositätswerte:
Substanz
η in mPa·s (1)
Wasser (5 °C)
1,52
Wasser (10 °C)
1,297
Wasser (20 °C)
1
Wasser (25 °C)
0,891
Petroleum
0,65
n-Pentan (25 °C)
0,224
Diethylether
0,24
Hexan
0,32
Heptan
0,41
Octan
0,538
Nonan
0,711
Chloroform
0,56
Decan
0,92
Dodecan
1,52
Ethanol
1,19
Essigsäure (80%-ige bei 25°C)
2,31
Benzol (25 °C)
0,601
Motoröl (150 °C)
~3
Motoröl (25 °C)
~100
Schweröl RMA 30 (50 °C)
30
Schweröl RMK 700 (50 °C)
700
Glycerin (rein)
1480
Lack
~ 102
Paraffinöl
102 bis 106
Polymerschmelzen
103 bis 1013 (2)
Bitumen (je nach Sorte)
≈107 bis 1014
Asphalt (je nach Rezeptur)
≈1011 bis 1016
Quecksilber
1,55
Glas (Verarbeitungstemperatur)
≈102 bis 104
Glas (Raumtemperatur)
≈1018 bis 1020
Blut (37 °C)
4 bis 25
Traubensaft
2 bis 5
Olivenöl
≈102
Honig
≈104
Sirup
≈104 bis 105
Kaffeesahne
≈10
Steinsalz
≈1018 bis 1021 (3)
Erdmantel
≈1021 bis 1023

(1) Sofern nicht anders vermerkt, beziehen sich die Werte auf die Viskosität für 20 °C.
1 mPa = 0,001 N/m² = 10-7 N/cm²

(2) Bei Polymeren gibt es einen sehr breiten Bereich an Viskositäten, der im Wesentlichen von der Kettenlänge und deren Verzweigungsstruktur (und natürlich von der Temperatur) abhängt. Hergestellt werden z.B. Siliconöle (PDMS) mit definierten Viskositäten zwischen 0,6 mPa·s bei 25 °C und 1.000.000 mPa·s bei 27 °C. Polymerschmelzen können aber auch noch sehr viel höhere Viskositäten aufweisen. Bei einem UHMW-HDPE (für Hüftgelenksimplantate) wurden Viskositäten jenseits der 1013 mPa·s bei 150 °C gemessen.

Man muss aber bedenken, dass bei normalen ungefüllten Polymerschmelzen spätestens ab einer Viskosität von 10.000 mPa·s Strukturviskosität auftritt, deren Intensität (also wie stark die Viskosität bei hoher Scherrate sinkt) sich bei steigender Viskosität erhöht.

(3) Die Viskosität eines kristallinen Festkörpers ist prinzipiell unendlich groß. Da auf lange Sicht durch die unvermeidlichen Fehlstellen im Kristallit dennoch eine irreversible Deformation auftreten kann, erhält man bei realen kristallinen Stoffen dennoch zwar sehr große, aber endliche Werte.